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"Eindrücklich, ausdrucksstark und immer wieder
mit einem Augenzwinkern."

Südkurier
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Der 2. Fall für Johann Briamonte.jpg
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Erscheint 10.10.24

Leseprobe aus: Schwarz ist der Wald - Der erste Fall für Johann Briamonte

Briamonte wütete wie ein Berserker. In hohem Bogen flogen Bretter, rostige Werkzeuge, kaputte Stühle, modrige Matratzen und Berge verrotteter Schindeln in den Vorgarten. Nachdem er seinen ersten Impuls nach Frankfurt zurückzukehren unterdrückt hatte, war er in den nächsten Baumarkt gefahren und hatte sich mit Arbeitskleidung, Stahlkappenschuhen, einem Brecheisen, einer Axt, einer Campinglampe und einem Gaskocher nebst Campinggeschirr ausgerüstet. Das wäre doch gelacht! 

Das Haus war in einem erbärmlichen Zustand. Es war ein typisches Schwarzwaldhaus, ein Eindachhof mit tief gezogenem Walmdach und einer grasbewachsenen Rampe in die Scheune. Das Dach war zum Teil eingestürzt, die Hauswände waren mit dunkel verwitterten Schindeln bedeckt, aber es hatte Potential. Denkmalgeschützt. Es stand seit über zwanzig Jahren leer und er würde ihm jetzt wieder Leben einhauchen! Ja, verdammt! Und er würde eines Tages mit dem eigenen Traktor in die Scheune hochfahren! So hatte er sich das vorgestellt, in den schlaflosen Nächten in Frankfurt. Am Montag würde die Mulde kommen und gegen Ende der kommenden Woche, hoffte er das ganze Haus entrümpelt zu haben. Er musste vollkommen den Verstand verloren haben! Aber er spürte, dass ihm die körperliche Arbeit guttat. So gut wie Boxen. Er entspannte sich zunehmend und je mehr er schwitzte, desto deutlicher sah er wieder seinen Zukunftsplan vor sich. Der Schutthaufen wuchs und der Hund buddelte im Garten tiefe Gräben.

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